Auer-von-Welsbach

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Dr. Carl Auer von Welsbach

Entdecker von vier Elementen

 

Praseodym Neodym

In Heidelberg im Institut für Physikalische Chemie, welchem Robert Wilhelm Bunsen vorstand, erwarb Auer alle später für seine Entdeckungen nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse. Er lernte unter anderem die von Bunsen und Kirchhoff entwickelte Spektralanalyse kennen und anwenden, welche für seine chemischen Entdeckungen eine der Schlüsseltechniken war. Weiteres lernte er bei Bunsen die damals wirtschaftlich noch völlig unbedeutende Elementgruppe der Seltenen Erden kennen, welche in späterer Folge seine wissenschaftliche und in großem Maße auch seine wirtschaftlichen Erfolge vorbestimmte. Auer beschäftigte sich fortan intensiv auf Basis der bei Bunsen gewonnenen Erfahrungen mit der Optimierung der chemischen Trennmethoden für die äußerst schwer zu isolierenden Seltenerd- Elementen.

1839 entdeckte Mosander unter anderem das Didymia (Zwillingsbruder von Lanthana). Man beobachtete aber schon damals, dass das Atomgewicht vom Didym je nach Rohstoffquelle (Lagerstätten) leicht unterschiedlich war und möglicherweise auch aus noch schwieriger zu isolierenden unterschiedlichen Elementen bestehen könnte. Die Lagerstättenabhängigkeit des Atomgewichtes und der Ergebnisse von spektralanalytischen Untersuchungen veranlassten Auer von Welsbach mit den bei Bunsen erlernten Techniken das Rätsel zu lösen. Dies erfolgte mit einem enormen Zeitaufwand und rein privaten Mitteln nur dem wissenschaftlichen Trieb des Erkenntnisgewinnes folgend.

Nach enormen Aufwand, tausende Kristallisierschritte (lösen, kristallisieren, abtrennen, Qualitätskontrolle mit Spektrometer und wieder von vorne) hatte Auer aus dem Didym (griech. Zwilling) endlich zwei Salze isoliert. Eines war amethystfarben und dieses nannte er „Neo-Didymium“ (griech. Neuer Zwilling). Das andere grün gefärbte Salz nannte er „Praseo-Didymium“ (griech. Lauchgrüner Zwilling). Die Namen wurden später zu Neodym und Praseodym verkürzt.

Durch diese Leistung ist Auer von Welsbach 1885 mit 27 Jahren in die Reihe jener Gelehrten aufgenommen worden, welche die würdevolle Ehre beanspruchen dürfen, Entdecker neuer Elemente zu sein und hat sich damit selbst ein Denkmal gesetzt.

Ytterbium Lutetium

Auer beobachtete auch beim Ytterbium ähnliche Erscheinungen und mit der gleichen, mittlerweile stark verbesserten Technologie entdeckte er 1907, dass das bis dato vorliegende Element Ytterbium auch ein Gemisch aus zwei Elementen war und er nannte sie Aldebaranium (= Ytterbium) und Cassiopeium (= Lutetium). Im gleichen Jahr zerlegte auch der französische Chemiker Georges Urbain die Ytterbiumerde und nannte die beiden Elemente Neo-Ytterbium (= Ytterbium) und Lutetium (alter Name für Paris). Daraus entstand der längste Prioritätsstreit in der Geschichte der Chemie, wer offiziell als Entdecker gilt. Letztendlich erkannte im Jahre 1923 die deutsche Atomgewichtskommission den Anspruch Auers an. Trotzdem wird international das Auersche Cassiopeium als Lutetium bezeichnet und in der neueren Literatur werden als Entdecker G. Urbain, C. Auer und C. James genannt.

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